Richard Dawkins BBC-Documentaries über den “Gotteswahn” sind scheinbar naive Nachfragen eines Wissenschaftlers, der die ganze Sache mit der Religion nicht so recht verstehen kann. Zum Teil mit einer ähnlichen Haltung wie Borat, stolpert er fast von einem Interview ins nächste. Und wie Borat ist er dabei dann doch weder naiv noch unschuldig.
Die Hauptthese von Richard Dawkins scheint zu sein, dass Wissen und Glaube nicht nur völlig andere innere Strukturen aufweisen, sondern dass Glaube, sobald er den Bereich betritt, der dem Wissen und der Wissenschaft zugänglich ist, schädlich ist.
Um diese These plastisch zu machen, unterschlägt er vieles, was wissenschaftlichen Methoden angreifbar oder zumindest weniger logisch folgerichtig darstellen würde. Erwähnt sei hier nur Thomas S. Kuhn, der gezeigt hat, wie schwer es ist, die Wissenschaft sich von ihren eigenen Erkenntnissen zu überzeugen.
Auch geht eine Religionskritik, die nur auf das anti-logische und mythologische der Religionen abziehlt, hinter das zurück, was z.B. Engels und Feuerbach dazu geschrieben haben.
Wertvoll dagegen ist, mal wieder, die Haltung von Dwakins. Entschlossen, no-nonsense, kein Fussbreit den Gläubigen, stellt er sich den zum Teil schon sehr extremen Interviewpartnern in den Weg und läßt sich keinen Milimeter auf religiöse Diskurse ein. So eine Haltung, gepaart mit einer nicht komplett vernagelten Wissenschaftstheorie, machen diese Filme sehr sehenswert. Mal davon abgesehen, dass sie wunderschön überproduziert sind, und man auch deshalb immer wieder schmunzeln kann.
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