Nochmal Herbstleuchten Festival in der Fabrik Potsdam, diesmal zwei Performances, die jeweils wiederum aus mehreren Teilen bestanden, der P.A.R.T.S Student/innen Franziska Aigner, Fabián Barba, Marisa Cabal, Tuur Marinus und Gabriel Schenker.
Im ersten Teil die ersten Performance wurde Tanz auf das Zittern schön ausgebildeter Muskeln an wirklich schönen Körpern reduziert – minimale Bewegung und maximaler Tanz. So recht konnte ich aber damit nichts anfangen, ein Gefühl, dass sich dann auch in den weiteren Teilen dieser ersten Performance fortsetzte. Zu sehen waren noch ein menschlicher, nicht ganz runder Ball, der zu klassischer Musik über die Bühne rollte, sowie ein Video.
Die zweite Performance war offensichtlich eine Hommage an ‘Der Lauf der Dinge‘ von Peter Fischli und David Weiss (1987, T&C film), aber was für eine. Statt Leitern, Autoreifen, Feuer, Wasser, Balken usw. sind drei Performer/innen auf der Bühne und werden nach und nach zu den verschiedensten Materialien, die einen einmal begonnen Impuls immer wieder aufgreifen, umwandeln und weiterreichen. Vor den Augen spielt sich der Lauf der Dinge ab, stumm, langsam und faszinierend. Das hier Menschen Objekte imitieren, irritiert nie. Im Gegenteil, in der sehr überzeugenden Darstellung der verschiedenen Materialitäten liegt viel Spannung.
Natürlich ist die Kontrolle über den Fluss, die beim Lauf der Dinge in der peniblen Planung und Ausführung und somit in der Vergangenheit liegt, hier auch gegenwärtig in den fast unmerklichen Verstärkungen, die jeder Impuls erfährt, wenn er von einem Körper zum nächsten geleitet wird. Aber dies erzeugt in erster Linie eine andere Aufmerksamkeit, weniger ein Wundern wie beim Lauf der Dinge als ein Betrachten. Die so wichtige spielerische Qualität bleibt aber voll erhalten.
Die zweite Performance bestand ebenfalls aus mehreren Teilen. Nach dem Lauf der Dinge, der im Orginal ja ein ziemliches Chaos hinterläßt, kam das Saubermachen. Die Performer/innen wurden zu Staubsauger und Wischmop und ‘putzten’ die Bühne. Vielleicht etwas zu lang, war das interessante an diesem Teil, die Nähe, die zwischen den hausfräulichen Bewegungen und denen des klassischen Balletts erzeugt wurde. Der dritte Teil, wieder ein Video – Zeitrafferaufnahmen aus Proben zu der Lauf der Dinge. Witzig durch den Slapstick-Effekt, war dieser Teil trotzdem meiner Meinung nach unnötig und sorgte eher für Ablenkung von dem schon erreichten.
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