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Tag: antideutsch

Bürger Quadfasel

Lars Quadfasels angenehm schlussfolgerungsfreies Dossier “Adornos Leninismus” in der jw 21 stellt die immergrüne Frage nach der Rolle der Avantgarde für die Revolution. Bzw., wie Quadfasel ganz richtig kurzschließt, die Frage nach dem Verhältnis von Intellektuellen und Proletariat. Er versucht aber nicht so sehr eine Antwort auf diese Frage zu finden, als vielmehr Adornos Haltung zu dieser Frage freizulegen. Der rote Faden ist ihm Adornos Lenin-Rezeption, die sich, wie er anfangs erläutert, auf nur sehr wenige direkte Zitate stützen kann, und die deshalb um Adornos Kritik an Benjamin (die er z.T. mit Verweis auf Lenin stützte) und einige Ausführungen zu Adornos Musiktheorie (“Revolutionstheorie, das ist in seinen Schriften vor allem Musikphilosophie“) ergänzt werden.

Am ehesten wird Quadfasels eigene Meinung zum Thema in einem parenthetischen Satz spürbar: “Und wirklich kann wohl nur Avantgarde sein, wem das [nämlich sein Avantgarde sein] unheimlich ist.” Im Grunde also folgt Quadfasel Adornos Leninlektüre darin, dass eine Avantgarde nötig sei, sie muss sich selbst bloß ausreichend unsicher, oder unheimlich sein, um “jene spezifische intellektuelle Reaktionsweise – die geistige Distanz” gegenüber “den Entfremdungserfahrungen der Masse” zu wahren.
Ohne den Wert des Aufsatzes schmälern zu wollen, so ist doch auf zweierlei hinzuweisen.

Paulus und sein Christos

Paulus scheint ein wichtiger Fokuspunkt für die Frage nach dem Messianismus zu sein. Dabei ist es interessant, sowohl seinen missionarischen Eifer als auch seine philo- bzw. polito-theologischen Argumente für seinen Messias und ihre aktuellen Interpretationen zu betrachten.

Hl. Paulus von El Greco

Hl. Paulus von El Greco

Antideutsch da capo al fine

Nonono” hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich wohl in meinem Ärger über den Politik- und Diskussionsstil einiger Antideutscher im Allgemeinen und Grigats Artikel im Besonderen über das Ziel hinausgeschossen bin.

In jedem Fall hat Grigats Artikel bzw. die Antwort Way/Wirners darauf sowohl in mir als auch in einer ganzen Reihe anderer heftige Reaktionen ausgelöst.

Was ist also dran?

The Antideutschland strikes back

Der Jungle World Artikel, über den ich mich in ‘Leninisten mit Klappe‘ geärgert habe, ist offensichtlich auch anderen Leuten sauer aufgestossen. Eine Woche später erschien in der Jungle World eine Antwort: Juden als nützliche Idioten von Ingo Way und Stefan Wirner. Es ist eine recht polemische Auseinandersetzung mit Grigats Dossier, dessen Hauptvorwurf lautet: Die Antideutschen würden Juden als Rechtfertigung für ihre Thesen benutzen und sich einer Auseinandersetzung mit ihnen gleichzeitig verweigern.

Schon als ich den Artikel las, dachte ich mir: Da gibts bestimmt eine Antwort und so geschah es dann auch. Von den vier Leserbriefen in der aktuellen Jungle World (34/2008) sind vier ‘kritische’ Antworten auf Way/Wirner. Wieviele von den vieren direkt zur antideutschen K-Gruppe gehören und wieviele nur damit sympathisieren, war auf die Schnelle nicht mehr festzustellen. Eine Google-Suche ist zumindest bei Regitz erfolgreich, der offensichtlich schon einiges Einschlägiges verfasst hat. Keiner der Leserbriefschreiber geht auf Way/Wirners Kernthese ein, stattdessen regen sich alle über die abfälligen Bemerkungen der beiden bezüglich Kommunismus auf. So wie sich Way/Wirner zu Kommunismus äußern, würde ich auch widersprechen, aber der Leninimus-Kommunismus der K-Anti-Deutschen kann mir sicher auch gestohlen bleiben.

Leninisten mit Klappe

Die Antideutschen

Die Antideutschen sind die Wiedergänger in der deutschen Linken. Die Auflösung der autonomen Szene und den Niedergang der von Bürgersöhnen und -töchtern dominierten BRD-Linken der 80’ger und 90’ger haben sie durch einen wohl-erprobten Trick überlebt: Bildung einer (oder zählt man die Verwurflinien innerhalb der Anti-Deutschen mit, dann sogar mehrere) K-Gruppen.

Eine K-Gruppe, das bedeutet Leninismus. Die Gemeinsamkeiten der Antideutschen mit dem Leninismus sind sowohl taktischer als auch inhaltlicher Natur. Folgende drei Stichpunkte sollen erstmal als Charakterisierung reichen:

  1. Autoritätsgläubigkeit
  2. Festhalten an der Avantgarde-Theorie
  3. Parteibildung

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